22.11.2024, Deutschland

Vergabestatistik unvollständig – gemeldetes Auftragsvolumen 132 Millionen Euro

Die Linke hat in einer Kleinen Anfrage nach Zahlen zum Vergabevolumen gefragt. Die Antwort der Bundesregierung offenbart: Noch ist die 2020 gestartete Vergabestatistik nicht ganz aussagekräftig.

Es gab lange keine verlässlichen Daten zum Gesamtvolumen öffentlicher Aufträge in Deutschland – geschätzt wird der Umfang aber auf rund 350 Milliarden Euro pro Jahr. Die 2020 gestartete Vergabestatistik kommt für das aktuellste ausgewertete Jahr 2022 indes nur auf 131,65 Milliarden Euro. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Gruppe Die Linke im Bundestag hervor. Das heißt erst einmal jedoch nicht, dass die Schätzungen falsch waren.

Denn: Unterhalb von 25.000 Euro Zuschlagswert ist eine Meldung an die Vergabestatistik für die Beschaffer freiwillig. Auch gebe es „Hinweise darauf“, dass „nicht alle Auftraggeber alle Vergaben gemeldet haben“.

Wenig Nachhaltigkeit in der Vergabe

Die Linke wollte darüber hinaus Zahlen über die Vergaben nach nachhaltigen Gesichtspunkten erfahren. Diese sind niedrig: Auf Bundesebene spielten sie bei 9,58 Prozent des Auftragsvolumens eine Rolle. In den Ländern lag diese Quote bei 5,17 Prozent in den Kommunen gar nur bei 2,93 Prozent. Ob es sich um Kriterien in den Leistungsbeschreibungen, um Zuschlagskriterium oder Vorgaben bei den Ausführungsbedingungen handelt, wird nur oberhalb der EU-Schwellenwerte erfasst. Auch lagen der Bundesregierung keine Daten darüber vor, welches Auftragsvolumen an tarifgebundene Unternehmen gegangen ist.

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