20.05.2011, Deutschland

Praktische Übung zur eVergabe

Elektronische Vergabeverfahren öffentlicher Aufträge umfassen dieselben Prozessschritte wie papiergebundene Vergabeverfahren – von der Erstellung der Vergabeunterlagen sowie der Bekanntmachung, die Angebotsabgabe und -bewertung bis hin zur Auftragserteilung und Veröffentlichung der Ergebnisse. Die Abwicklung über das Internet mit Hilfe spezieller Software hat viele Vorteile: Sie spart Geld, reduziert mögliche Fehlerquellen, verhindert Korruption und verkürzt die Abläufe. „In naher Zukunft wird die öffentliche Hand ihre Ausschreibungen nur noch über die eVergabe regeln“, sagt Welf Schröter, Moderator des Kompetenznetzwerks. „Kleinste und mittelständische Betriebe müssen sich damit vertraut machen, wenn sie am Markt bestehen wollen.“

Dem 2009 gegründeten Kompetenznetzwerk gehören rund 50 regionale Firmen an. Es ermutigt andere Unternehmen, neue Formen des Wirtschaftens über das Internet zu nutzen und vermittelt ihnen entsprechendes Praxiswissen. So hatten auch die Teilnehmer des halbtägigen Workshops im Mai 2011 ausreichend Gelegenheit, den Umgang mit der eVergabe Klick für Klick mit der deutschlandweiten Plattform „Vergabe24“ durchzuspielen. Wie dabei mittels elektronischer Signatur die sichere und rechtsverbindliche Kommunikation über das Internet abgesichert wird, stand auch auf dem Programm.

„Ich habe Vergabe24 abonniert und lade mir die Unterlagen bisher herunter, um sie dann von Hand auszufüllen. Das möchte ich nun endlich elektronisch erledigen“, sagt Teilnehmer Herr Giardulli. Er ist Geschäftsführer des G.A.M. Stuckateurbetriebs und hat 14 Angestellte. „Durch die praktische Übung kann ich nun alle Prozessschritte selbständig bearbeiten.“ Frau Bieser teilt seine Begeisterung. Sie arbeitet für die COWA Service Gebäudedienste GmbH in Gottmadingen. „Ich will mit der Zeit gehen und schneller über Neuigkeiten informiert werden. Die eVergabe verschafft in vielen Bereichen eine Erleichterung. Deshalb ist mir der sichere Umgang damit so wichtig. Der Workshop hat mir hilfreiches Hintergrundwissen vermittelt.“

Zahlreiche Veranstaltungen mit mehreren hundert Teilnehmern hat das Kompetenznetzwerk zusammen mit T-City Friedrichshafen, Kreishandwerkerschaften, Handwerkskammern, und dem Ausschreibungsdienst des Staatsanzeigers bereits durchgeführt, weitere sind geplant. „Wir freuen uns, damit einen spürbaren Nutzen für Menschen und Firmen in Friedrichshafen und Umgebung zu schaffen“, erklärt Frank-Peter Käßler, Projektkoordinator T-City. „Nachdem wir bereits mit verschiedenen Projekten Kinder und Senioren im Umgang mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik geschult haben, wollen wir auch die Prozesse für kleinste und mittelständische Unternehmen vereinfachen und ihre Wettbewerbsfähigkeit so nachhaltig verbessern.“

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