Start-up-Beteiligung bei öffentlichen Ausschreibungen ausbaufähig
Für Start-ups ist noch Luft nach oben, wenn es um die Beteiligung an öffentlichen Ausschreibungen geht. Eine Studie zeigt: Nur elf Prozent von ihnen haben seit ihrer Gründung ein Angebot abgegeben.
Das ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim hält es für eine gute Idee, wenn junge innovative Unternehmen sich an Ausschreibungen der öffentlichen Hand beteiligen. Ein solcher Auftrag gelte als Qualitätsnachweis für andere Kunden. So gesehen ist in Deutschland die Beteiligung von Start-ups an öffentlichen Vergaben mit elf Prozent gering. Sieben Prozent haben bislang mindestens einen Auftrag daraus erhalten, so die Zahlen aus der ZEW-Befragung.
Die Studie untersuchte etwa „functional procurement“ und meint damit Ausschreibungen, die Lösungen erwarten – dass also ein bestimmtes Problem angegangen wird oder Anforderungen an ein Produkt erfüllt sein müssen. Beim „product procurement“ wird ein bestimmtes Produkt erwartet.
Technische Dienstleistungen vorn
Bei letzterem haben meist ältere Start-ups die Nase vorn. Die Ausschreibungen mit zusätzlichen Vergabekriterien liegen mehr den jüngeren Start-ups.
Schaut man sich die Branchen an, in denen Start-ups sich bewerben, stehen bei funktionalen Ausschreibungen Software und technische Dienstleistungen ganz vorn. Die Erfolgsquoten liegen hier bei 54 beziehungsweise 82 Prozent. Bei der Produktbeschaffung stehen die technischen Dienstleistungen ganz oben, dicht gefolgt vom Baugewerbe. Bei beiden liegt die Erfolgsquote bei über 70 Prozent.
QUELLE
- ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (mit Link zur Studie in englisch): https://www.zew.de/presse/pressearchiv/startups-potenzial-von-oeffentlichen-ausschreibungen-bisher-ungenutzt