Umfrage: Zweifelhafte Zahlungsmoral der öffentlichen Hand bei Bauaufträgen

Eine Umfrage des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe geht für die öffentlichen Auftraggeber nicht gerade schmeichelhaft aus. Viele Firmen bemängeln das Zahlungsverhalten.

Wie der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) in einer Pressemitteilung schreibt, ist das Zahlungsverhalten von öffentlichen Auftraggebern schlechter als das von gewerblichen oder privaten Kunden. Das habe eine Umfrage unter den Betrieben ergeben. Mehr als ein Viertel der Unternehmen bewertete die öffentliche Hand in dieser Hinsicht als schlecht oder sehr schlecht. Über den privaten Bereich sagten das nur fünf Prozent. Ein Grund dafür sei Personalmangel in den Verwaltungen.

Im Detail berichtete die Hälfte der befragten Unternehmen, dass öffentliche Bauauftraggeber die Zahlungsfristen um bis zu einen Monat überschreiten. Jedes fünfte der Unternehmen müsse sogar manchmal ein halbes Jahr auf sein Geld warten.

Dass das zusammen mit der Vorleistungspflicht eine erhebliche Belastung für die Liquidität der Firmen sei, darauf weist der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Felix Pakleppa hin. Er fordert daher, dass die EU-Zahlungsverzugsrichtlinie, die aktuell überarbeitet werde, ein besonderes Augenmerk auf den Schutz von Mittelstand und Handwerk vor unverhältnismäßig langen Zahlungsfristen legen müsse.