01.07.2025, Bayern, Deutschland

Fehlende Steuerung ist Hemmnis für nachhaltige Beschaffung

Rund 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts sind Waren und Dienstleistungen, die der Staat einkauft. Warum tut er das meist unter Nichtbeachtung von Nachhaltigkeitskriterien – und wie kann sich das ändern?

Forscher der Universität der Bundeswehr in München haben zusammen mit der Bertelsmann-Stiftung untersucht, wie der Staat seine Beschaffung nachhaltiger ausrichten kann. Die gute Nachricht: Der Wille ist da. Es existiere aber ein sogenannter Intention-Action-Gap – die guten Absichten finden sich also in der Praxis nicht wieder. Als zentrale Hemmnisse nennt die Studie, die schon im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde, unter anderem unklare rechtliche Vorgaben, fehlende strategische Steuerung, ungeeignete Prozesse sowie mangelnde Angebote am Markt.

Klare Vorgaben für Einkäufer notwendig

Daran dürfte sich bislang nicht viel geändert haben, schließlich sind es größtenteils Prozesse, die in der öffentlichen Verwaltung überarbeitet werden müssten. Die Autoren fordern daher, Nachhaltigkeitsvorgaben für die Einkäufer klar zu definieren. Kommunen sollten die rechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten nutzen. Das erfordere ein fundiertes Wissen über den Rechtsrahmen – und dann auch bewusste Entscheidungen, diesen nutzen zu wollen.

Dass die Studie auch Beispiele nennt, bei denen eine umweltfreundliche Beschaffungspraxis Kosten gespart oder die Qualität der Produkte erhöht hat, könnte ein Anreiz für die öffentlichen Einrichtungen sein, dem Thema mehr Bedeutung zukommen zu lassen.

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