Baubranche fordert weniger Regulierung und mehr Engagement vom Staat
Mit dem Wort „katastrophal“ kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe, das Jahr 2024 aus Branchensicht. Es sei zu wenig gebaut worden.
Laut Statistischem Bundesamt wurde von Januar bis Oktober 2024 der Bau von 175.800 Wohnungen genehmigt – 19,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Mehrere Branchenverbände bringt das auf die Palme: Sie alle fordern weniger Regulierung und mehr Einsatz der Politik, um das Geschäft wieder anzukurbeln.
Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe etwa spricht von „überzogenen Bauvorgaben“ und schlägt ein starkes Fachministerium vor, das die Kompetenzen für Bau, Sanierung und Förderung vereint.
Der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, sieht Bund, Länder und Kommunen insgesamt „in der Pflicht“ die „überzogenen“ Vorschriften zu senken. Wenn Gesetze vereinfacht würden, hätten Baufirmen die Möglichkeit, von kostenintensiven Anforderungen abzuweichen und so das Bauen wieder erschwinglicher zu machen.
Klaus-Dieter Müller, bis Ende 2024 Präsident der Fachgemeinschaft Bau, identifiziert für Berlin und Brandenburg unter anderem „die mangelnde Leistungsfähigkeit der Behörden“ als Grund für den Rückgang der Bautätigkeiten. Geschäftsführerin Katarzyna Urbanczyk-Siwek sagte: „Wir brauchen dringend eine praxisorientierte und langfristige Neubauförderung sowie eine Überprüfung aller Standards auf Sinnhaftigkeit.“
QUELLE
- Zentralverband Deutsches Baugewerbe: https://www.zdb.de/meldungen/baugenehmigungen-das-jahr-endet-katastrophal
- Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie: https://www.bauindustrie.de/pm/baugenehmigungen-im-oktober-enttaeuschende-zwischenbilanz-zum-jahresende
- Fachgemeinschaft Bau: https://fg-bau.de/2024/11/26/bauwirtschaft-mit-schwierigem-geschaeftsjahr/#
- Vergabeblog: https://vergabeblog.de/2024-12-19/bittere-zwischenbilanz-fuer-bauindustrie-zum-jahresende/